11 verborgene Schätze in den Straßen und Gassen von Brüssel

Einige der schönsten Orte der belgischen Hauptstadt sind so verborgen, dass man sie glatt übersehen könnte. Doch das wäre ungemein schade! Ein spektakulärer Aussichtspunkt, ein historisches Kino, ein Park im englischen Stil, ein unterirdisches Museum... an ungewöhnlichen Orten mangelt es in Brüssel kaum. Flanieren Sie durch die Brüsseler Innenstadt auf den Spuren der 11 verborgenen Schätze der Stadt.

La Bellone

Wenn Sie die überdachte Passage der Rue de Flandre durchqueren, offenbart sich Ihnen ein prächtiges Gebäude im Barockstil, das 1697 von dem Brüsseler Architekten Jean Cosyn erbaut wurde. Hier befindet sich das multidisziplinäre Kulturzentrum La Bellone, das sich der Bühnenkunst in all ihren Formen widmet.

Die Rue de la Cigogne

Die Rue de la Cigogne (dt. die Storchenstraße) ist über die Rue Rempart des Moines (oder die Rue de Flandre) durch einen Torbogen zugänglich, der von einer Skulptur und einer kleinen Statue des Heiligen Rochus geziert wird. Die Rue de la Cigogne ist eine kleine Oase der Ruhe im Herzen der belgischen Hauptstadt.

Die beste Zeit, um durch die Rue de la Cigogne zu flanieren? Eindeutig von April bis Juni, wenn die Glyzinien die Fassaden in ein zartes Lila tauchen.

Die Königliche Bibliothek KBR mit Ausblick auf Brüssel

Die 1935 zu Ehren des belgischen Königs Albert I. erbaute Königliche Bibliothek "KBR" ist auch unter den Namen "L'Albertine" oder "La Royale" bekannt. Neben den Büchersammlungen birgt die Bibliothek Drucke, Radierungen, Plakate und Zeitungen. Sehenswert ist auch das Druckerei- und Buchmuseum und das KBR Museum mit seiner Manuskriptsammlung aus der Epoche der Herzoge von Burgund.

Ein kleines Extra erwartet Sie in der 5. Etage der Bibliothek: Mit dem Fahrstuhl gelangen Sie zu einem der schönsten Aussichtspunkte der Stadt!

Das Wandbild "Jardin aux Fleurs" von Brecht Evens

Auf Ihrem Weg in Richtung Unterstadt kommen Sie an dem Wandbild "Jardin aux Fleurs" (dt. Blumengarten) des bekannten belgischen Illustrators Brecht Evens vorbei. Das insgesamt 415 m² messende Kunstwerk, das den gemeinschaftlichen Gemüsegarten des Viertels überragt, lässt den Betrachter eintauchen in eine Welt der Farben zwischen östlichen und westlichen Kulturen.

Gut zu wissen: Das Wandbild ist Teil des Comic-Parcours, der Ihnen ein paar schöne Kostproben der Brüsseler Comic-Kunst präsentiert.

Rathaus von Saint-Gilles

Das Rathaus von Saint-Gilles ist sicherlich eines der schönsten Rathäuser der belgischen Hauptstadt. Das aus der Feder des Architekten Albert Dumont stammende imposante Gebäudeensemble wurde im Stil der französischen Neo-Renaissance erbaut. Es zeichnet sich durch seine prächtigen Ornamente und Statuen an der Fassade aus, die die Stärke, die Finanzen, die Mutterschaft, die Solidarität und die Gerechtigkeit darstellen.

Treten Sie ruhig ein in die prächtigen Gänge und Hallen des Rathauses und werfen Sie einen Blick auf die Werke der belgischen Künstler, die die Wände zieren. Den im Jahr 1900 gelegten Grundstein finden Sie im Untergeschoss auf der rechten Seite des Hauptzugangs, wo sich noch weitere Schätze befinden: historische Baudokumente sowie einige Münzen.

Aegidium

Weiter geht es zum Parvis de Saint-Gilles, wo sich das Aegidium erhebt. Dieses architektonische Kleinod wurde 1905 erbaut und hat schon die unterschiedlichsten Funktionen bekleidet: als Konzert-, Theater- und Kinosaal und als Ort der Begegnung für die Bewohner der Gemeinde.

Derzeit wird das Aegidium renoviert und in ein urbanes und offenes Kreativlabor umgewandelt. Sein eklektischer Stilmix kann im Rahmen von exklusiven Führungen besichtigt werden.

Der Park Pierre Paulus

Brüssel gilt als eine der grünsten Hauptstädte Europas und tatsächlich birgt die Stadt mehr als dreißig Parks. Der Parc Pierre Paulus, der sich in zwei Partien aufteilt, zählt sicherlich mit zu den schönsten Grünflächen.

Der obere Teil im englischen Stil fungierte einst als Garten eines Herrenhauses. Darin befinden sich das prachtvolle Maison Pelgrims, falsche antike Ruinen, ein Teich und kleine Wasserfälle - der ideale Ort für ein romantisches Stelldichein.

Die zweite Partie wurde auf einem ehemaligen Klostergarten eingerichtet. Hier kann man sich auf den sanft abfallenden Rasenflächen niederlassen oder durch die kleinen Parkalleen flanieren und die Büsten berühmter Persönlichkeiten bewundern.

Kanalisationsmuseum

Dieses etwas skurrile Museum ist unbedingt einen Abstecher wert. Das Kanalisationsmuseum nimmt Sie mit auf eine Entdeckungsreise durch das Brüsseler Kanalisationssystem - vom Bau der insgesamt 1900 km bis hin zu seiner Funktionsweise.

Im Rahmen der Führungen erfahren Sie mehr über die Geschichte, den Wasserkreislauf und andere kleine Anekdoten rund um die weitgehend unbekannte Brüsseler Unterwelt.

Rue Porselein

Sobald die Brüsseler Sonne lacht, verwandelt sich diese kleine Gasse mit Kopfsteinpflaster und bunten, blumenberankten Häuschen in ein kleines städtisches Idyll. In der Rue Porselein erwarten Sie zudem zwei weitere Schätze: der Place de la Vaillance und das Maison d'Erasme.

Der Place de la Vaillance bildet gewissermaßen das Herzstück der Gemeinde Anderlecht und wird von Häusern im gotischen Stil aus dem frühen 20. Jahrhundert eingerahmt. Kein Wunder, dass dieser Platz häufig als Schauplatz für Dreharbeiten ausgewählt wird.

Im Maison d’Erasme wohnte einst, im Jahr 1521, der niederländische Humanist Erasmus. Man findet hier eine eindrucksvolle Sammlung von Gemälden und Zeichnungen, eine Bibliothek, eine Nachempfindung seines Ateliers, einen Heilkräutergarten und einen Philosophengarten.

Hall of Fame

Wenn Sie Ihren Spaziergang durch Anderlecht fortsetzen, gelangen Sie zu einem der eindrucksvollsten Streetart-Ensembles der Stadt: der Hall of Fame.

Diese Freiluftgalerie birgt rund 150 Graffiti in Großformat und wird ständig mit neuen Farben und Styles erneuert.

Zum Repertoire zählen unterschiedliche Streetart-Formen, abstrakte Calligraffiti (fast unleserliche, einander überlappende Buchstabenkombinationen), Seite an Seite mit den Werken der Graffitikünstler (realistische und abstrakte Bilder, oftmals inspiriert durch Comics oder Musik…) oder die stilisiertere Schablonen- oder Stencil-Technik.

La Friture René

Mit ihren rot-weiß karierten Tischdeckchen, den dunklen Holzmöbeln und dem alten Fliesenboden ist die Friture René ein typisch Brüsseler Restaurant. Kein Wunder, dass sich hier auch die Einheimischen ihre Brüsseler Spezialitäten schmecken lassen.

Das Restaurant, das seit 1932 fest in Familienhand ist, begeistert mit einer typisch Brüsseler Speisekarte... von Miesmuscheln über Hack- Rinder- und Pferdesteak bis hin zu belgischen Fritten! Auch belgisches Bier fließt hier selbstverständlich in Strömen.