Die Schätze der ständigen Sammlungen der Brüsseler Museen

Die Iguanodons von Bernisssart im Museum für Naturwissenschaften

Die Wechselausstellungen bringen regelmäßig neue Impulse und frischen Wind in die Brüsseler Museen, doch die großen permanenten Sammlungen sind wahre Schätze, die die Zeit überdauern und zahlreiche Geheimnisse bergen, die es immer wieder neu zu entdecken gilt. Mit ihrer Beständigkeit und Kontinuität geben sie spannende Einblicke in die Brüsseler Kulturgeschichte. Wir stellen Ihnen an dieser Stelle einige der schönsten permanenten Sammlungen der belgischen Hauptstadt vor.

MIM - Musikinstrumentenmuseum

Hinter der überaus fotogenen Jugendstilfassade des MIM verbirgt sich eine beeindruckende Sammlung aus 1200 seltenen Musikinstrumenten. Über vier Etagen erstreckt sich die Ausstellung mit Blas-, Saiten-, Schlag- und Tasteninstrumente aus aller Welt, die den Besucher auf eine musikalische Zeitreise von der Antike bis Jean Michel Jarre einlädt! Mit dem Kopfhörer auf den Ohren können Sie zwischen aufwendig geschnitzten Trommeln aus dem Kongo, historischen Kniegeigen oder auch dem ältesten Saxophon der Welt wandeln!

Die zweite Etage, in der die europäischen Musikinstrumente ausgestellt sind, wurde kürzlich renoviert und erstrahlt nun wieder in altem Glanz.

Musikinstrumentenmuseum innen - Instrumente

FINE ARTS BELGIUM – Königliche Museen der Schönen Künste

Wussten Sie, dass die Königlichen Museen der Schönen Künste Belgiens gerade einmal 2000 Kunstwerke ihrer insgesamt 20 000 Stücke umfassenden Sammlungen ausstellen? Das heißt, die altehrwürdigen Museen haben noch einiges in Reserve! In ihren Ausstellungsräumen kann man sich inmitten von Kunst aus der Zeitspanne zwischen dem 15. und dem 21. Jahrhundert treiben lassen. Zu sehen sind die Gemälde der großen Meister - von Rogier van der Weyden über Hieronymus Bosch bis hin zu Pierre Bonnard, Paul Klee oder Klimt (Fin-de-Siècle-Museum).

Eine surrealistische Begegnung der dritten Art erwartet Sie im Magritte-Museum, wo eine "immersive" Szenographie durch das Werk voller überbordender Fantasie des berühmten belgischen Malers führt.

Königliche Museen der schönen Künste Belgiens - innen

MUSEUM DER KUNSTGESCHICHTE

Das mitten im Parc du Cinquantenaire gelegene Museum der Kunstgeschichte erweist sich als echtes Abenteuerterrain für Hobbyarchäologen und -historiker und natürlich auch ernsthaft kunstgeschichtlich interessierte Besucher. Bei einer Ausstellungsfläche von insgesamt 4 ha, die sich auf rund 140 Säle verteilen, gibt es so einiges zu entdecken: archäologische Ausgrabungsstücke, dekorative Kunst sowie Exponate aus der Antike und von nicht-europäischen Zivilisationen. Zu den Stars der Sammlung zählt der gigantische Moai von den Osterinseln, d. h. 6 Tonnen Geschichte, verewigt auf einem knapp drei Meter hohe Andesitblock.

Gehören auch Sie zu denjenigen, die als Kind nachts regelmäßig von der peruanischen Mumie Rascar Capak (aus Tim & Struppi) heimgesucht wurden? Dann begeben Sie sich in Saal 36, um mit "Dem-der-das-Feuer-des-Himmels-entfesselt" auf Tuchfühlung zu gehen. Tim & Struppi-Fans werden auch die Holzstatue mit dem Beinamen "mit zerbrochenem Ohr" wiedererkennen, die ebenfalls zu den Glanzstücken der Sammlungen zählt.

Museum der Kunstgeschichte innen - Totem

AFRICAMUSEUM

Nach fünf Jahren aufwendiger Renovierungsarbeiten hat das AfricaMuseum endlich wieder seine Pforten geöffnet. Eine räumliche Umgestaltung und eine inhaltliche Modernisierung und Neuausrichtung standen auf dem Programm: Interaktive Elemente und vor allem ein kritischer Blick auf die Kolonialisierung - von der Vergangenheit über die Gegenwart bis hin zur Zukunft - prägen die neu gestaltete Szenographie. Das Konzept findet sich auch in den moderneren Architekturelementen wieder, die sich harmonisch in das historische Gebäudeensemble aus dem Jahr 1910 einfügen.

Die permanenten Sammlungen offenbaren ganz unterschiedliche Facetten Zentralafrikas: aufwendig gearbeitete Masken, atemberaubende zoologische Sammlungen (vom Elefanten bis zum Schmetterling), Alltagsgegenstände und sogar eine Musikecke, in der Rumbamusik erklingt. Eines der originellsten Ausstellungsstücke ist vielleicht Moseka, der fast 2 Meter hohe Verkehrsroboter, dessen Kollegen in Kinshasa und anderen kongolesischen Städten den Verkehr regeln.

(c) Musée d'Afrique Centrale

MUSEUM FÜR NATURWISSENSCHAFTEN

Wenn Sie die Rue Vautier hinauflaufen, zeichnet sich schon bald der Umriss eines riesigen Dinosauriers vor Ihnen ab: Sie sind beim Museum für Naturwissenschaften angekommen, das - nebenbei gesagt -  die größte Dinosaurierausstellung Europas birgt. Diejenigen, die die Iguanodons von Bernissart und die Menschheitsausstellung schon auswendig kennen, können der neuen Dauerausstellung des Museums einen Besuch abstatten: Lebendiger Planet.

Von der Giraffe bis zum Floh offenbart die Ausstellung eine moderne und interaktive Szenographie, bei der die Artenvielfalt mit mehr als 850 Land- und Meereslebewesen eindrucksvoll in Szene gesetzt wird. Eine immersive und informative Reise durch die Ökosysteme der Erde! 

 

 Museum für Naturwissenschaften - lebendiger Planet