Die schönsten Brüsseler Parks im Herbst

21 September 2022
Bäume in Herbstfarben Parc du Leybeek

  

Seien Sie beruhigt, der Brüsseler Herbst hat viel mehr zu bieten als wolkenverhangene Regentage und nasskalte Dunkelheit. Ab Oktober bringen die letzten Sonnenstrahlen des Jahres die bunt gefärbten Baumkronen der Brüsseler Parks und Gärten zum Leuchten. Wir nehmen Sie mit auf einen kleinen Streifzug durch unsere Brüsseler Lieblingsparks, die sich jetzt besonders schön im rot-orange-gelben Gewand präsentieren. Und für den Fall der Fälle: Packen Sie Sonnenbrille, Gummistiefel und Regenschirm ein. Auf geht's!

Bois de la Cambre

Der Brüsseler Stadtwald Bois de la Cambre ist ein kleiner Ausläufer des großen Forêt de Soignes und besonders am Wochenende ein beliebtes Ausflugsziel für Spaziergänge, Picknicks, Joggingrunden oder kleine Verschnaufpausen vom Trubel der Stadt. Wie viele andere Parks und Gärten in Brüssel wurde auch der Bois de la Cambre Ende des 19. Jahrhunderts auf Betreiben des Königs Leopold II. hin angelegt. Durch die Umgestaltung verlor er seinen einst forstwirtschaftlichen Charakter zugunsten des damals beliebten Landschaftsstil, der ihn bis heute prägt: englischer Rasen, sanft abfallende Hügel, ein kleiner See und Spazierwege, die sich durch die Baumreihen schlängeln. Neben den immergrünen Nadelbäumen und Stechpalmen bilden die Eichen, Linden und Eschen mit ihren bunten Herbstblättern einen schillernden Kontrast, bevor sie ihr Laub mit Einbruch des Winters endgültig abwerfen.

Spaziergänger im Bois de la Cambre im Herbst

Forêt de Soignes

Das große Brüsseler Waldgebiet Forêt de Soignes ist die grüne Lunge der Stadt, die Spaziergänger, Wandersleute, Naturliebhaber, Radler, Picknicker und alle anderen Frischluftfreunde gleichermaßen glücklich macht. Der Wald mit seinen 4000 Hektar erstreckt sich südöstlich der Stadt über die Regionen Brüssel, Flandern und Wallonie. Einer der schönsten Ausgangspunkte ist sicherlich das ehemalige Kloster Rouge-Cloître mit seiner malerischen Umgebung: Wiesen, Naturschutzgebiete, Teiche und andere Biotope mit Fischen, Fröschen, Kröten, Reihern, Eisvögeln, Kormoranen und sage und schreibe 13 verschiedenen Fledermausarten! Spazieren Sie auf den Wanderwegen tiefer in den Wald hinein, es lohnt sich: Ein Teil gehört seit 2017 zum UNESCO-Weltnaturerbe und gilt somit offiziell als eines der letzten intakten Waldstücke Europas.

Parc Josaphat

Der Parc Josaphat in der Gemeinde Schaerbeek wurde 2015 von den Einheimischen zu ihrem Lieblingspark gewählt. Kein Wunder! Auf einer Fläche von 30 ha bietet er von allem etwas: historische Parkelemente, englische Rasenflächen, sanft abfallende Hügel, einen Spielplatz, Skulpturen und Büsten von Schriftstellern, Künstlern und anderen Persönlichkeiten säumen die verschlungenen Wege – ein echtes Freiluftmuseum. Und auch die Natur zeigt sich hier von ihrer schönsten Seite, denn viele der Bäume im Park stehen auf der Liste der bemerkenswerten Bäume der Region Brüssel (darunter eine kanadische Pappel, eine Louisiana-Zypresse, eine chinesische Toona und ein Virginia-Tulpenbaum.). Eine fantastische botanische Vielfalt, die sich im Herbst in ein stimmungsvolles Farbenmeer verwandelt.

Blick auf einen der Teiche im Parc Jospahat im Herbst

Parc de Bruxelles

Bei dem Parc de Bruxelles – ehemals Parc Royal – handelt es sich um den ältesten Brüsseler Park (erstmals erwähnt wurde er bereits im 14. Jahrhundert!). Einst war er Teil des Jagdreviers, das sich bis hin zur Stadtmauer erstreckte. Später wurde er dann zum Garten des Königspalasts gleich gegenüber umfunktioniert. Ja und heute ist er der Garten aller Brüsseler mitten im Herzen der Stadt. Die bunten Herbstfarben, die sich über seine Buchen, Ahornbäume, Linden, Eichen, Platanen und Kastanienbäume legen, bringen im Herbst bunte Farbtupfer in die klaren, geometrischen und neoklassizistischen Linien, die den Park aufteilen. Zu Füßen der Statuen, die von den tiefstehenden Sonnenstrahlen beleuchtet über die Wege wachen, sammeln sich raschelnde Blätterhaufen und an den letzten schönen Tagen laden die zahlreichen Parkbänke zum Verweilen ein. Der Parc de Bruxelles ist zwar nicht der größte Park der belgischen Hauptstadt, aber der zentralste. Und es fehlt ihm weder an Charme noch an Annehmlichkeiten: von dem kleinen Spielplatz über die Trimm-dich-Geräte bis hin zu den avantgardistischen Klängen, die aus dem Kiosk Radio dringen, der die Parkbesucher nicht nur mit Getränken, sondern auch mit einer handverlesenen Musikauswahl und Gast-DJs bei Laune hält.

Parc du Leybeek

Der Parc du Leybeek ist zweifellos die idyllischste Station auf unserem Streifzug durch die Brüsseler Parks. Entstanden ist dieser charmante Garten mit seinen Teichen anlässlich der Weltausstellung 1958, der Brüssel unter anderem auch sein imposantes Wahrzeichen, das Atomium, verdankt. Mit der Gestaltung des Parks beauftragt wurde der Landschaftsarchitekt René Pechère , der außergewöhnliche Bäume aus Europa, Nordamerika und Asien nach Brüssel einführte – darunter auch einige prächtige Ahornbäume aus Japan. Der Park ist zwar nur 3 ha groß, aber allein die beschauliche Schönheit der Teiche, in denen sich im Herbst die Bäume mit ihren Bernsteintönen spiegeln, machen ihn hier in der Waldgemeinde Watermael-Boitsfort zu einem lohnenden Abstecher.

Blick auf einen der Leybeek-Teiche im Herbst

Parc Duden & Parc de Forest

Auf der einen Seite liegt der Parc Duden, in dem man sich trotz seiner zentralen Lage in der Gemeinde Forest überraschenderweise fast schon in einem kleinen Wald wähnt. Der Park ist sowohl geologisch als auch botanisch überaus abwechslungsreich: Seine Hügellandschaft reicht von -55 bis +90 Höhenmetern und ist mit ganz unterschiedlichen Bäumen und Büschen bewachsen. Insbesondere seine monumentalen Buchen beeindrucken, auch wenn sie sich nach den letzten trockenen Sommern ein wenig regenerieren müssen. Der Parc Duden ist ein beliebtes Ziel, um frische Herbstluft zu schnappen und die leuchtenden Farben der Bäume auf sich einwirken zu lassen. Sehenswert ist auch die herrliche Aussicht auf Brüssel. 

Auf der anderen Seite befindet sich der Parc de Forest. Er wurde von König Leopold II. als Erholungs- und Promenierpark konzipiert und ist mit seinen weitläufigen Rasenflächen, Blumenbeeten, Hainen und seiner enormen Baumvielfalt (Buchen, Eschen, Kastanien, Linden, italienische Pappeln, Birken, Eiben, Zedern, Walnussbäume…) ein beliebter Treffpunkt für die junge Bohème von Forest. Er ist ein bisschen weniger naturbelassen als sein Nachbar "Duden", aber dafür nicht weniger schön.

Wer sich nach dem ausgedehnten Herbstspaziergang bei einem Kaffee oder einer heißen Schokolade aufwärmen möchte, findet in einigen Parks selbst zu dieser Jahreszeit noch Außengastronomie und Getränkekioske. Werfen Sie auch einen Blick auf unsere Auswahl an Cafés in Brüssel.

Die Parks sind Teil des öffentlichen Raums und so werden die Besucher gebeten, ein paar grundlegende Regeln des guten Benehmens und Miteinanders zu beherzigen…

  • Es gibt spezielle Hundezonen, wo sich die lieben Vierbeiner nach Lust und Laune austoben können. Überall sonst bleiben sie bitte brav an der Leine.
  • Die Blumen sind zum Angucken da – und nicht zum Pflücken!
  • Wildtiere können sich ihre Nahrung selbst suchen. Sie zu füttern kann schädlich oder sogar tödlich sein. Angesichts der Lebensmittelpreise ist das doch eine gute Nachricht!
  • Picknicken ist in den Parks erlaubt, Feuer und Grillen hingegen nicht.
  • Ein Mülleimer ist nicht schön, aber nützlich. Nutzen Sie ihn also, wenn Sie Ihren Abfall loswerden. 

Dankeschön!